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Landesweite Kampagne: Ich zeige das an!
Die Kampagne der Landeskoordination der Anti-Gewalt-Arbeit für Lesben, Schwule und Trans* in NRW soll ermutigen, homo- und trans*feindlich motivierte Straftaten anzuzeigen.

„ICH ZEIGE DAS AN!“ lautet das Motto einer landesweiten Kampagne, die die Landeskoordination der Anti-Gewalt-Arbeit für Lesben, Schwule und Trans* in NRW erarbeitet hat. Damit möchte die Fachstelle mit Sitz im rubicon e.V., Köln, Menschen ermutigen, Strafanzeige zu stellen, wenn sie wegen ihrer sexuellen Orientierung oder geschlechtlichen Identität verbal oder körperlich angegriffen werden.

„Niemand hat das Recht, dich zu beleidigen oder körperlich anzugreifen. Beleidigungen und körperliche Übergriffe gegen LSBTIQ*gehören angezeigt“, heißt es auf bunten Postkarten mit sympathischen Emoji-Motiven. Die Postkarten sollen landesweit in Szenekneipen und Treffpunkten ausgelegt und auf Internetportalen der Community verbreitet werden. Zudem gibt ein Flyer Tipps und Infos zum Anzeigen von Gewalt bei der Polizei. Auf der Webseite www.ich-zeige-das-an.de können alle Informationen auch online vom Smartphone oder PC abgerufen werden.

Das Ministerium für Kinder, Familie, Flüchtlinge und Integration des Landes Nordrhein-Westfalen unterstützt die Aktion der Landeskoordination der Anti-Gewalt-Arbeit für Lesben, Schwule und Trans* in NRW. „Es ist beschämend, dass Menschen immer noch Zielscheibe von homo- und transphober Gewalt werden“, sagte Familienminister Joachim Stamp. Die nordrhein-westfälische Landesregierung trete homo- und transphob motiviertem Hass und Gewalt konsequent entgegen. „Wir zeigen null Toleranz gegenüber denjenigen, die Menschen wegen ihrer sexuellen Orientierung oder geschlechtlichen Identität diskriminieren. In Nordrhein-Westfalen sollte es jedem Menschen möglich sein, frei und selbstbestimmt zu leben“, betonte der Minister.

Auch das Landeskriminalamt Nordrhein-Westfalen begrüßt die Kampagne der Landeskoordination der Anti-Gewalt-Arbeit für Lesben, Schwule und Trans* in Nordrhein-Westfalen. „Leider hat sich an der Homo- und Transfeindlichkeit auch ein Jahr nach der Einführung der „Ehe für Alle“ nichts geändert,“sagt die Leitung der Landeskoordination, Şefik_a Gümüş. In der Arbeit vor Ort werde deutlich, dass sich viele Lesben, Schwule, Bisexuelle, Trans* Inter* und queer lebende Personen oft nicht trauen, Strafanzeige zu erstatten, wenn sie angepöbelt oder Opfer von Übergriffen werden, berichtet Şefik_a Gümüş weiter. Auch käme hinzu, dass es zu wenig Wissen darüber gibt, was alles angezeigt werden kann. Eine Hemmschwelle gebe es zudem bei älteren schwulen Männern, die in Zeiten des § 175 StGB Erfahrung mit staatlicher Verfolgung gemacht und Angst davor haben, zur Polizei zu gehen.

Şefik_a Gümüş: „Das Thema homo-und trans*feindlich motivierte Gewalt wird von der Polizei in Nordrhein-Westfalen ernst genommen. Durch regelmäßige Schulungen erreichen wir eine zunehmende Sensibilisierung für die Lebensrealitäten von LSBT*I*Q. Bei Strafanzeigestellung ist es für die Polizei hilfreich, wenn die offensichtliche bzw. vermutete homo-oder trans*feindliche Motivation der Täter_innen thematisiert wird.“ Das trägt auch dazu bei, dass homo-und trans*feindlich motivierte Hasskriminalität statistisch sichtbarer wird, erklärt Şefik_a Gümüş weiter.

Zu Fragen rund um die Strafanzeigenstellung bietet die Landeskoordination NRW-weit Beratungen an.

Landeskoordination der Anti-Gewalt- Arbeit für Lesben, Schwule und Trans*in NRW

rubicon e.V. Tel.: 0221-2766999-55

www.vielfalt-statt-gewalt.de

Weitere Informationen finden Sie in den beiden Dokumenten Faltblatt und Postkarten.

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