Das Ensemble des Kresch-Theaters vor ihrer Spielstätte
Kriminalprävention mit Jugendlichen für Jugendliche
Gemeinsam mit der Fachstelle für Suchtvorbeugung der Caritas, „Schlau Krefeld“ und der AIDS-Hilfe haben unsere Kollegen vom Kriminalkommissariat Kriminalprävention/Opferschutz das Krefelder Kresch-Theater bei der Entwicklung des Stückes "Love stoned" beraten. Es geht um "einen kreativen und authentischen Weg, Jugendliche auf ihrer Reise der Identitätsfindung zu begleiten".

Die Stadtjugend-Plus-Premiere von „Love Stoned“ am Krefelder Schauspiel für Kinder und Jugendliche musste zunächst corona-bedingt abgesagt werden. Vielleicht lag es ein bisschen am vergangenen Spielzeitmotto „Mut zum Leben“, dass das Projekt nicht ersatzlos abgebrochen wurde. „Isolde Wabra machte mir den Vorschlag, das Theaterstück als Film zu inszenieren“, sagt Anna Brass, die Regisseurin. „Das war für alle Beteiligten eine große Herausforderung, und es hat sich gelohnt, dass wir nicht aufgegeben haben“, freut sich Intendantin Wabra über die Uraufführung.

Mit dem Konzept, Jugendliche auf Augenhöhe anzusprechen, wurde "Love Stoned" realisiert. Gespielt von Jugendlichen für Jugendliche geht es um das Erwachsenwerden, (Homo-) Sexualität und Cannabiskonsum. Die fünf Protagonisten spielen Jugendliche, die kurz vor dem Schulabschluss stehen. Aber anders als gedacht, geraten ihre vertrauten Strukturen durcheinander: Die selbstbewusste Isa, der schüchterne Mo und die lebensfrohe Clara sind beste Freunde, bis eines Tages Clara in der schweigsamen Lucy ihre erste große Liebe findet. Aber Lucy will immer High sein, Isa will die Schule schmeißen und dann ist auch noch Mo heimlich in Clara verliebt. Richtig durcheinander gerät alles, als der geheimnisvolle Musiker Luke erscheint. Denn stürmisch küsst Isa Luke, um dem Stress mit dem neuen Freund ihrer Mutter zu entfliehen. Als schließlich Lucy Isa küsst, ist für die fünf Jugendlichen nichts mehr, wie es war.

Wenn der Abspann läuft und „Ende“ eingeblendet wird, geht es im realen Leben weiter. Denn ein fester Bestandteil einer jeden Filmvorführungen bildet ein Nachgespräch über den Inhalt und sich daraus ergebene Fragen sowie Gedanken. „In einem offenen Dialog kann Theaterarbeit mit Jugendlichen nicht nur zur Persönlichkeitsentwicklung von jugendlichen Darstellern beitragen, sondern auch Theater zu einem aktiven Bestandteil jugendlicher Lebenswirklichkeit machen“, so Brass über die Bedeutung dieser Nachbearbeitung. Die Jugendlichen können sich dabei mit den Schauspielern und Vertretern des KK Kriminalprävention und Opferschutz der Polizei Krefeld, der Fachstelle für Suchtvorbeugung der Caritas, „Schlau Krefeld“ und der AIDS-Hilfe austauschen. Sie haben gemeinsam mit dem Kresch-Theater das Gesamtkonzept entwickelt. „Mit diesem Stück haben wir einen kreativen und authentischen Weg gefunden, Jugendliche auf ihrer Reise der Identitätsfindung zu begleiten“, sagt Projektkoordinatorin Pia Günther von „Schlau Krefeld“.

In dringenden Fällen: Polizeinotruf 110